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Punch-Drunk Love – der Film

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Aufgewachsen mit sieben Schwester ist Barry Egan (Adam Sandler) nachhaltig beziehungsgestört. Der aufstrebende Geschäftsmann Barry, dessen Leben turbulenter kaum sein kann, begegnet dennoch eines Tages Lena (Emily Watson), die sich durch seine zahllosen Marotten nicht aus der Bahn bringen lässt. Barry wird auch im Erwachsenenalter ständig vom Einfluss seiner Schwestern eingeholt und kann sich zum Teil nur mit schäumender Wut wehren, zum Beispiel legt er mal kurz die Toilette eines vornehmen Restaurants in sämtliche Kleinteile. Auch als er sich vertrauensvoll an einen seiner Schwager wendet, der ihm sogar psychiatrische Hilfe anbietet, amüsieren sich seine Schwestern über ihn. Er sehnst sich in seiner Verzweiflung nach einem vertrauensvollen Menschen, so gelangt er auch über eine Sex-Hotline wiederum an die falsche Adresse und er wird Opfer eines eines schamlosen Erpressungsversuches.

Punch-Drunk Love ist Komödie, Drama und Romanze. Voller irrsinniger Szenen, unvorhergesehenen Überraschungen und unglaublichen Situationen bleibt auch die poetische Seite und die Liebesgeschichte nicht außen vor.

Paul Thomas Anderson ist mit dem Drehbuch und der Regie zu Punch-Drunk Love ein sehenswertes Werk gelungen, das auch Auszeichnungen erhalten hat. Der Film ist von 2002, hat eine Länge von 94 Minuten und ist ab 12 Jahre freigegeben.

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Kurzfassung Punch-Drunk Love

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Eine schräge romantische Tragödie, in der Adam Sandler (Barry Egan) auf abenteuerlichen Wegen, als Einzelgänger seine große Liebe findet.
In dem unausgefüllten Leben von Barry Egan muss sich dringend was ändern. Denn er ist ein sehr einsamer Mann, der mit seiner Freizeit manchmal nichts anzufangen weiß. Er besitzt ein von ihm gegründetes Kleinunternehmen im San Fernando Valley, doch anscheinend ist er selbst damit sehr überfordert, unkontrollierte Aggressionsausbrüche sind die Folgen. Von seinen sieben Schwestern lässt er sich auch viel zu viel herumkommandieren.

Doch in seiner Freizeit sammelt er Gutscheine auf Puddingbecher, die ihm zahllose Bonusmeilen einbringen sollen. Barry Egans Leben ist unerfüllt und einsam, durch diese große Einsamkeit ruft er bei einer Telefonsex-Nummer an. Dabei landete er bei der Phone Sister Latisha (Emily Watson) und Barry Egan schwebt auf Wolke sieben.

Die geheimnisvolle Lena (Emily Watson) ahnt nichts von den Gefühlen des Berry Egan, stattdessen will sie und ihr Boss (Philip Seymour Hoffman) den unschuldigen Kleinunternehmer erpressen.

Als Lena schließlich geschäftlich nach Hawaii reist, beschließt Barry Egan sein Leben in die Hand zu nehmen und ihr hinterher zu fliegen. Doch so einfach lassen sich die Pudding-Bonusmeilen die Berry gesammelt hatte nicht einlösen.

Filminhalt/Kritik

Punch-Drunk Love zeigt perfekt wie die klassischen Konventionen in der Moderne gelebt werden müssen – während der Hauptdarsteller Barry Egan alias Adam Sandler als Unternehmer Fuß fasst, erlebt er privat alles andere als Erfolg. Während er zu Beginn des Films, den Alltag als erfolgreicher Single versucht zu meisten, kommt zusätzlich zu den gewohnten Komplikationen noch seine eigene Familienhistorie hinzu. Die Vergangenheit mit den insgesamt sieben Schwestern prägt.

Was im Film überspitzt dargestellt wird, ist in der Realität jedoch in verminderter Form ebenfalls zu betrachten. Die Bindung zur Familie, insbesondere das Verhältnis zum Bruder oder zur Schwester, beeinflussen maßgeblich den zukünftigen Umgang mit dem Partner. Im Fall von Barry ist es das Unvermögen, sich gegen seine Schwestern durchzusetzen, was das Anstauen von Wut provoziert. Diese Ärgernisse machen es fast unmöglich, dass Barry auf normale Art und Weise Bindungen eingehen kann. Der Umgang mit Kritik ist dabei grundlegend – Partner müssen sich ergänzen und fördern, und gelegentlich sogar kritisieren. Dass man als beziehungsgeschädigter Erwachsener, Dinge macht, die kaum vorstellbar sind, wird über die gesamte Filmlänge von 94 Minuten hinweg deutlich gezeigt. So ist auch die Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe zwar vollkommen verständlich, aber dies mit Hilfe der Sex Hotline zu erreichen durchaus falsch – was sinnbildlich gesehen werden kann, ist die daraus resultierende Bestrafung.

Was im Film die Erpressung ist, kann möglicherweise im normalen Leben als seelischer Druck aufgrund von Schuldgefühlen sein. Dafür zu bezahlen, dass einem jemand zuhört – das ist zwar eine effiziente und durchaus nützliche Lösung, der fahle Beigeschmack der sozialen Isolation bleibt dennoch bestehen. In Punch-Drunk Love versucht Barry sich aus seiner unschönen Situation zu befreien, wobei er zum ersten Mal aktiv wird, nachdem er und seine Freundin in einen Unfall verwickelt werden.

Daraus kann Folgendes geschlossen werden: Obschon eine von Grund auf bestehende Unfähigkeit zur sozialen Bindung besteht, wird früher oder später ein Schwellenpunkt erreicht, der quasi die eigene Stärke fördert und fordert. Wie auch bei dem Protagonist, kommt irgendwann der Punkt, an dem man sich nicht mehr nur hinter den Erfolgen seines Jobs verstecken kann – nein, irgendwann muss man sich auch im Privatleben behaupten. Zu diesem Zeitpunkt nutzt man all die Stärken der eigenen Persönlichkeit, die einem vorab gar nicht mal so deutlich gewesen sind. Aufgrund dessen dass Barry sich für den geschehenen Unfall verantwortlich fühlt, übernimmt er einen Teil Mitschuld und handelt entsprechend. Ganz gleich ob man zu den Singles gehört oder liiert ist, dieser Zeitpunkt geschieht unabhängig von Partnerschaften und ist zeitlich vollkommen ungeplant.

Genre

Punch-Drunk Love ist eine Komödie, Drama und ein Liebesfilm zugleich. Aufgrund der Problematiken des Filmes, ist es dem Regisseur Paul Thomas Anderson dennoch gelungen eine Liebeskomödie zu inszenieren die auf humorvolle Art und Weise gesellschaftliche Konflikte darstellt. Die Sinnhaftigkeit des Filmes wird nur dann logisch, wenn man einzelne Szenen im Gesamtzusammenhang betrachtet.

So ist beispielsweise die Zerstörung im Restaurant eine Eskalation nach der dauerhaften Aussetzung des Druckes. Die leichtfertige Übertragung der grundlegenden Botschaften gelingt mittlerweile nicht mehr nur den besonders begabten Regisseuren der populären US-Filme. Nein, auch die reguläre Werbung ist auf das Bedürfnis der Zuschauer eingegangen. Die meisten Zielgruppen wollen mit ernsthaften Themen nicht mehr einfach so konfrontiert werden oder sogar mittels der Spots ermahnt werden. Es soll eine harmonische Kombination aus Witz, Charme, Apell und Sinn sein – erst dann sind die Zielgruppen gewillt die Botschaft der Werbung zu akzeptieren und zu verinnerlichen.

Lustige Werbespots sind dementsprechend heutzutage nicht mehr selten in der TV-Werbung vorhanden, sondern gehören eher zum größeren Anteil. Dass sich dies deutlich an der Vermarktungsstrategie im Internet orientiert, ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Gerade Viralmarketing ist im Onlinebereich kaum mehr wegzudenken, entsprechend sind auch die Reaktionen bei den klassischen Medien auf Werbespots. Die Zielgruppe unterhält sich darüber, und vertreibt somit auch die eigentlich dahinterstehende Brand viral. Wie lange diese Form der Vermarktung noch im Trend sein wird, hängt ab von den Entwicklungen der Gesellschaft.

Wie auch im Film hilft zwar das vorab festgelegte Genre den Film zu klassifizieren, sagt aber im Prinzip nur wenig über die suggestiven Botschaften aus. Man könnte fast meinen, dass je eher etwas als „leichte Kost“ definiert wird, die Menschen eher gewillt sind diesen Film oder den Spot konzentriert zu verfolgen. Entsprechend kann man das Beispiel auch bei klassischen Büchern sehen – Je einfacher ein Buch zunächst erscheint, desto eher liest man es. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass die gesellschaftlichen Anforderungen darauf basierend sind, dass alles so leicht wie möglich sein soll, und zum anderen, dass sich die meisten Menschen selber unterschätzen.

Dass schlussendlich doch etwas durch dieses Medium vermittelt wird, wird der Zielgruppe nur selten bewusst klar. Erst beim aktiven Rekapitulieren, oder bei der objektiven Betrachtung der wachsenden Popularität, erkennt man die Funktion des Einzelnen. Zunächst geht es darum, den Einzelnen zu begeistern. Dies schafft man mit Hilfe von Einfachheit, Witz und mit dem Erzeugen von Neugierde. Hat man dies erfolgreich absolviert, ist der Einzelne auch eigenmotiviert um anderen davon zu erzählen. Das Resultat ist letztendlich eine bemerkenswert wachsende Popularität, die für das gezielte Brandpositioning unabdingbar ist.

Schauspieler im Film Punch Drunk Love

Gegensätze ziehen sich an. So kann man mitunter das im Jahr 2003 entstandene Werk „Punch Drunk Love“ bezeichnen. Denn wenn Paul Thomas Anderson, der mit dem Kultfilm „Boogie Nights“ und „Magnolia“ seinen Durchbruch feierte und bewies, dass schweres Filmmaterial und betroffen machende Szenen sein Metier sind, war es für viele Kenner des Genres unverständlich, dass er gemeinsam mit Adam Sandler drehte. Vielleicht liegt es auch an der Geschichte selbst, welche ebenfalls aus Gegensätzen besteht, die von den Protagonisten perfekt verkörpert werden. „Punch Drunk Love“ erzählt eine schaurig schöne Geschichte über eine Liebe, die unterschiedlich nicht sein könnte. Und „Punch Drunk Love“ präsentiert einen Adam Sandler, der über 90 Minuten lang beweist, dass er ein wunderbarer Schauspieler ist.

Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein

Barry Egan, verkörpert von Komiker Adam Sandler, ist ein Lagerleiter einer kleinen Firma in Los Angeles. Er ist verkrampft, hat Probleme mit seinen sieben Schwestern, versteht im Endeffekt die Frauenwelt sowieso nicht und schafft es, dass er sogar bei einer Telefonsex-Hotline um den heißen Brei herumredet. Und spätestens wenn er einen Fehler macht (oder beispielsweise seine persönlichen Daten veröffentlicht, welche danach missbräuchlich verwendet werden), rastet er aus und zerlegt schon einmal Möbel des Films sowie Toiletten und Terrassenscheiben. Schlussendlich muss die Wut, welche sich in Barry aufstaut, auch wieder einmal hinaus.

Anders hingegen ist Lena, welche von Emily Watson verkörpert wird. Eine schüchterne, mysteriöse Frau, welche dem verrückt werdenden Barry den Kopf verdreht. Sogar dermaßen den Kopf verdreht, dass er ihr sogar bis nach Hawaii folgt. Vielleicht auch deshalb, weil sie das genaue Gegenteil von Barry ist und in dem Film so etwas wie die „gute Fee“ verkörpert. Mit Sicherheit eine der besseren Leistungen von Watson, die schon zuvor in „Die Asche meiner Mutter“ und „Hilary & Jackie“ zu sehen war.

Anderson überzeugt in 95 Minuten

Eine Geschichte, die im Endeffekt nicht wirklich überzeugt, aber überzeugend präsentiert wird. Das ist die Arbeit von Paul Thomas Anderson, der bereits schon mit „Boogie Nights“, einem Erotik-Drama der besonderen Art und „Magnolia“, einem pessimistischen aber brillanten Episodenfilm, die Zuseher für sich gewinnen konnte. „Punch Drunk Love“ ist eine skurrile und schräge Geschichte, welche eigentlich surreal wirkt; jeder, der den Regisseur Paul Thomas Anderson kennt weiß, dass er hier nicht nur der Regisseur, sondern auch Produzent und Drehbuch-Autor war. Seine Finger sind einfach in jeder, der insgesamt 95 gedrehten Minuten, Szene im Spiel.

Eine kleine surreale Welt mit vielen Überraschungen

Die Figuren in „Punch Drunk Love“ sind gefangen in einer eigenen Welt. So gibt es wunderbare Hass-Duelle mit Philip Seymour Hoffman, der Adam Sandler wohl an seine schauspielerischen Grenzen gebracht hat. Doch Sandler, der bislang eigentlich nur für Brachialkomödien bekannt war, braucht sich für „Punch Drunk Love“ nicht verstecken. Im Gegenteil. Er verkörpert einen cholerischen Verlierer, der wohl das Gegenteil von Dean Trumbell (verkörpert eben von Hoffman) darstellt. Anderson präsentiert einen Film, der für seine Verhältnisse relativ kurz ist; dennoch fasst „Punch Drunk Love“ in 95 Minuten alles zusammen, was für das Prädikat „sehenswert“ reicht. Vor allem deshalb, weil die Wahl der Schauspieler treffender nicht sein könnte. Natürlich – für wahre Adam Sandler-Fans und Freunde des Mainstreams ist „Punch Drunk Love“ nicht gedacht. Im Gegenteil. Mit „Punch Drunk Love“ erfährt der Zuseher die Geschichte von Barry, verkörpert von einem wunderbaren Adam Sandler, der sich selbst übertrifft. Vielleicht sieht der Zuseher eine Leistung von Sandler, die er nie wieder – bis auf seine Rolle in „Die Liebe in mir“ – zu sehen bekommen wird.

Auszeichnungen für den Film Punch Drunk Love

Der im Jahr 2003 veröffentlichte Film „Punch Drunk Love“ erzählt die Geschichte von Barry Egan, der nicht nur ein Problem mit dem weiblichen Geschlecht, sondern auch mit seinen unvorhergesehenen Wutausbrüchen hat. Und auch wenn es das Leben (scheinbar) nicht gut mit ihm meint, trifft er die mysteriöse Lena, in welche er sich Hals über Kopf verliebt und für sie sogar bis nach Hawaii reist. Eine rührende Geschichte mit viel Humor, welche mit Sicherheit die Überraschung im Jahr 2003 war. Aus diesem Grund war „Punch Drunk Love“ nicht nur für einige Awards nominiert, sondern konnte auch einige Preise gewinnen.

Die Nominierungen

Der im Jahr 2003 veröffentlichte Film erhielt unzählige Preise und Auszeichnungen. Darunter wurde Adam Sandler für seine Hauptrolle als Barry Egan für den Golden Globe Award – in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ – nominiert. Es war bislang die erste und einzige Nominierung für Adam Sandler bei den Golden Globe Awards. Vor allem konnte Adam Sandler in seiner wohl ersten richtigen Charakterrolle überzeugen. Bislang war der Schauspieler eher mit Brachial-Komödien aus dem Hause „Happy Gilmore“ aufgefallen. Doch mit „Punch Drunk Love“ hat Sandler nicht nur eine witzige, sondern auch schauspielerisch gelungene Seite präsentiert. Die Verkörperung des Barry Egan zählt heute – in vielen Expertenkreisen – als beste schauspielerische Darstellung des amerikanischen Komikers.

Des Weiteren wurde „Punch Drunk Love“ in der Kategorie „Beste Komödie“, Adam Sandler als „Bester Hauptdarsteller“ sowie Philip Seymour Hoffman als „Bester Nebendarsteller“ für die Auszeichnung Golden Satellite Award nominiert. Ebenfalls erhielten die beiden Protagonisten Emily Watson sowie Adam Sandler zwei weitere Nominierungen bei den MTV Movie Awards. Sie waren beide in den Kategorien „Bester Hauptdarsteller“ bzw. „Beste Hauptdarstellerin“ für den Award nominiert, gingen aber beide leer aus. Regisseur, Produzent und Drehbuch-Autor Paul Thomas Anderson war auch im Jahr 2002 für die „Goldene Palme“ nominiert. Für Paul Thomas Anderson war „Punch Drunk Love“ der bereits vierte Film. Berühmtheit erlangte er mit seinem dreistündigen Werk „Magnolia“ sowie „Boogie Nights“. Für beide Filme erhielt er eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“.

Die Auszeichnungen und Preise

Der Imagen Foundation Award wurde im Jahr 2003 an Luis Guzmán verliehen. Dieser verkörperte in „Punch Drunk Love“ die Nebenrolle des Lance. Adam Sandler gewann am Gijón International Film Festival eine Auszeichnung für „Punch Drunk Love“. Auch Paul Thomas Anderson, der für das Drehbuch, die Regie und die Produktion verantwortlich war, erhielt am besagten Film Festival eine Auszeichnung für den Film. Ebenfalls gewann „Punch Drunk Love“ den Central Ohio Film Critics Award im Jahr 2003 – in der Kategorie „Bester Film“. Den Preis nahm der Regisseur Paul Thomas Anderson entgegen. Der Regisseur und Drehbuchautor erhielt im Jahr 2002 auch einen weiteren Preis auf den Filmfestspielen in Cannes. So wurde er für die „Beste Regie“ während den Internationalen Cannes-Festspielen ausgezeichnet. „Punch Drunk Love“ erhielt insgesamt drei Chlotrudis Awards-Publikumspreise. So wurde der Film in den Kategorien „Bester Film“, „Bester Hauptdarsteller Adam Sandler“ sowie „Beste Regie“ ausgezeichnet. Heute gilt „Punch Drunk Love“ als eine der besten Filme des Regisseurs bzw. war es möglich, dass Adam Sandler zum ersten Mal seine schauspielerische Fähigkeit präsentieren konnte.

Fazit

Trotzdem, dass Punch-Drunk Love ungewöhnlich erscheint, ist der Bezug zur Realität doch leichter möglich, als der Zuschauer zu Beginn erahnen kann. Es geht nicht einfach nur darum, dass es für den Protagonisten des Filmes schwer fällt in seinem Leben mit Kritik und gesellschaftlichen Zwängen umzugehen, nein – es geht vielmehr um die psychologische Auswirkung dieser Umstände. Barry ist beruflich erfolgreich – entsprechend wird ihm ein angemessener Respekt entgegengebracht.

Dies kann man zwar von Mitarbeitern erwarten, aber nicht von der natürlichen Umwelt. Das beste Beispiel hierfür ist Lena alias Emily Watson. Der Filminhalt scheint auf den ersten Blick lapidar, ist bei genauerer Betrachtung jedoch ein Spiegelbild der modernen Gesellschaft. Nimmt man die Szenen auseinander und geht dabei möglichst analytisch vor, kann man die Marotten des Protagonisten kategorisieren. Ursprünge werden festgestellt, und logische Auswirkungen werden damit verknüpft.

Betrachtet der Zuschauer den Film konzentriert, kann dieser wie ein Privatdetektiv sämtliche emotionalen und tatsächlichen Prozesse miteinander verbinden – aufgrund der Tiefgründigkeit des Filmes, die parallel dazu im Kontrast mit den eigentlich humorvollen Schauspielern steht, riskiert man bei diesem Film die wichtigsten Informationen zu verpassen. Suggestive Informationen sind unter anderem die Wichtigkeit von zwischenmenschlichen Bindungen. Der Film stellt plausibel dar, wie wichtig es ist, sich nicht bemüßigt zu fühlen, sich den gesellschaftlichen Verpflichtungen anzupassen. Je eher man dies versucht, desto mehr entsteht ein psychischer Druck, dem man kaum noch gerecht werden kann.

Erst gegen Ende des Films, wird dies auch dem Hauptdarsteller klar. Lena ist das konstante Gegenteil von Barry – sie lässt sich weder von Kritik, Druck noch von anderen Sonderheiten beeinflussen. Man merkt ihr die eigene Ruhe an und kann entsprechend auch von ihr lernen – sie genießt ihr Leben und freut sich noch eher über die Ungewöhnlichkeiten des Alltages. Entsprechend kann man sich auch ihren Bezug zu Barry erklären.

Und genau hier, entdeckt man einen zweiten Aspekt des Filmes: Gegensätze in Partnerschaften sind durchaus von Vorteil, da man somit eine Stagnation der eigenen Persönlichkeit verhindert. Gerade diese Gegensätze sind für Menschen mit problematischen Familienbindungen wie im Fall des Protagonisten besser als jede Behandlung bei einem professionellen Psychologen. Eine solche Beziehung fördert die eigene Diagnostik über Defizite und Problemursprünge. Entsprechend selbständig wird auch erkannt, an welchen Persönlichkeitsmerkmalen man arbeiten muss, um sich in seiner natürlichen Umwelt wieder wohl zu fühlen.

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